Haarausfall, Propecia & Proscar

Finasterid (Propecia und Proscar) bei hormonbedingtem Haarausfall.

 

Der Wirkstoff Finasterid wird zur Behandlung des hormonbedingten Haarausfalls vom männlichen Typ (androgenetische Alopezie) verwendet. Diese häufigste Form beim Haarausfall entsteht durch eine vererbte Überempfindlichkeit der Haarwurzeln (Haarfollikel) gegen das männliche Sexualhormon Dihydrotestosteron (DHT).

Seit Jahren ist der Inhaltstoff Finasterid von MSD als Proscar® (hier 5 mg täglich) gegen gutartige Prostatavergrösserung auf dem Markt. Deshalb sind auch bereits etliche Nebenwirkungen dieser Substanz, die die Bildung von Dihydro-Testosteron (DHT) aus Testosteron, einem männlichen Hormon stört, bekannt - und gefürchtet. Propecia® enthält 1 mg Finasterid pro Tablette (einmal täglich). Finasterid ist ein sogenannter 5-alpha-Reduktase- Hemmer.

Wie wirkt Finasterid bei Haarausfall?

Finasterid hemmt die Bildung von DHT aus dessen Vorstufe, dem Testosteron. Dadurch wird die schädliche Wirkung des DHT auf die Haarfollikel verhindert. Die Anwendung von Finasterid ist nur bei dieser speziellen Form des Haarausfalls sinnvoll und darf auch nur bei Männern angewendet werden. Finasterid hemmt nicht nur das weitere Fortschreiten des Haarausfalls, es fördert auch das Wachstum neuer Haare. Nach etwa einem Jahr ist mit einer sichtbaren Wirkung zu rechnen. Allerdings ist eine Wirksamkeit bei der Behandlung der Geheimratsecken, dem Zurückweichen des Haaransatzes nicht nachgewiesen. 

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen von Finasterid kann man kurzerhand als "Verweiblichung" umschreiben (Hemmung der Testosteronwirkung): 3-5% zeigen Verminderung der Lust, Erektionsstörungen und weniger Samenbildung (Impotenz auf allen Ebenen); Die Brüste können wachsen (Gynäkomastie) und selten entsteht sogar ein Brustkrebs! Die Prostata verkleinert sich und die hormonabhängige Körperbehaarung wird spärlicher. Dies im Gegensatz zur gewünschten Wirkung: Die Stirn- und Schläfen-Kopfhaare fallen beim Mann durch die Dihydrotestosteronwirkung aus (androgenetisch) - und dies wird durch Propecia gehemmt.
Der Bluttest PSA (Prostata-spezifisches Antigen), der heute häufig sogar als Screening durchgeführt wird, kann unter Propecia verfälscht werden (sagen Sie also Ihrem Hausarzt, falls sie von sich aus Propecia einnehmen). Er vermindert sich um ca. 50% und kehrt erst wieder 3 Monate nach Absetzen des Finasterid zum Ausgangswert zurück.
Propecia darf von Kindern (unter 18 Jahren) oder von Frauen (v.a. Schwangere!) nie eingenommen werden! (Quelle: www.dr-walser.ch/index.html?propecia.htm)

Kosten (sind in der Regel privat zu zahlen)

Die Kosten für Propecia liegen bei rund 50,- € pro Monat (eine Tablette pro Tag). Es gibt jedoch auch Männer die Proscar bei Haarausfall verwenden und die Tabletten vierteln. Jedes Viertel enthält 1,25 mg Finasterid. Hierdurch reicht eine Packung von ebenfalls 50,- € für ein Quartal. Sie sollten diese Vorgehensweise aber vor Anwendung unbedingt mit Ihrem Arzt absprechen!