Angst vor dem Arzt - Was tun?

Iatrophobie ist die Angst vor dem Besuch beim Arzt. Die Ursachen sind zahlreich, ebenso die Folgen. Die Therapiemöglichkeiten hängen stark vom Einzelfall ab. Insbesondere ist die Dentalphobie weit verbreitet. Unter den Betroffenen befinden sich häufig Kinder und Jugendliche.

Abgrenzung zu anderen Phobien

Die Iatrophobie grenzt sich von der Klinikangst ab, dessen Ursachen häufig in der Angst vor Keimen liegen. Ebenso unterschieden wird die Iatrophobie von den Ängsten vor spezifischen Krankheiten. Andere Ängste, wie die Angst vor Blut oder die Angst vor Schmerzen, führen dazu, dass Betroffene den Gang zum Arzt vermeiden. Die Diagnose der Iatrophobie muss entsprechend nicht vorliegen, nur, weil Patienten Arzttermine verweigern. Entsprechend ändern sich die Herangehensweisen in einer Verhaltenstherapie, um die Symptome zu lindern.

Die Angst vor dem Zahnarzt

Angst vor dem ZahnarztDie Dentalphobie ist eine besondere Form der Iatrophobie und beschreibt die Angst vor Zahnärzten. Sie ist in Deutschland sehr verbreitet und führt dazu, dass Betroffene Zahnarzttermine nicht wahrnehmen oder gar nicht erst festlegen. Die Folgen können sich auf die körperliche Gesundheit auswirken, wenn ausstehende Behandlungen nicht stattfinden und Betroffene statt eines Besuchs Zahnschmerzen mit Schmerzmitteln aussetzen oder Entzündungen verschleppen. Laut Statista hat jeder fünfte Bundesbürger Angst vor dem Zahnarztbesuch, wobei nicht unbedingt eine krankhafte Phobie vorliegt. Unter einer echten Dentalphobie leiden in Deutschland etwa 5 Millionen Menschen. Neben dem Aufsuchen psychologischer Hilfe sollten Betroffene sich an Zahnärzte wenden, die eine hohe Kompetenz bezüglich Zahnarztphobikern aufweisen. Diese weisen eine hohe Empathie auf und verfahren mit verschiedenen Behandlungsmethoden, um Angstpatienten eine Behandlung zu ermöglichen. Betroffene können sich hier weitergehend informieren. Unter Umständen können Kosten entstehen, die durch die Regelversorgung der Krankenkassen nicht gedeckt sind. Eine Zahnzusatzversicherung ist für Dentalphobiker entsprechend sinnvoll.

Woher stammt die Angst vor Ärzten?

Die Ursachen einer Iatrophobie sind hochgradig individuell und nicht immer ist eindeutig, ob explizit eine Arztphobie oder eine andere Phobie vorliegt, die sich auch auf andere Situationen auswirken. Häufig sind die Phobien angelernt. Sie stammen etwa vom Verhalten ängstlicher Eltern ab, die Phobien an ihre Kinder gewissermaßen übertragen. Angst vor Spritzen, Schmerzen, Kontrollverlust oder negative Folgen von ärztlichen Eingriffen sind ebenso mögliche Ursachen. Eine scharfe Abgrenzung zu anderen Phobien ist nicht immer möglich. Um herauszufinden, welche Phobie vorliegt, ist ein Gespräch mit einem Therapeuten sinnvoll, die geeigneten Behandlungsmethoden vorschlagen, um Phobien dauerhaft in den Griff zu bekommen.

Welche Therapieformen eignen sich?

Neben der Möglichkeit, auf spezialisierte Ärzte zurückzugreifen, wie bereits bei der Dentalphobie angesprochen wurde, ist eine Verhaltenstherapie sinnvoll. Dabei versuchen die Therapeuten, dem Patienten Techniken beizubringen, um mit den Situationen besser umgehen zu können. Die Visualisierung des Arztbesuchs kann etwa helfen, um die Situation immer und immer wieder durchzugehen, um dem Patienten Ängste zu nehmen. Oftmals bespricht der Therapeut im Dialog auch das Verhalten der Menschen im Umfeld, um Verhaltensweisen zu analysieren und eine Veränderung herbeizuführen. Verhaltenstherapien lassen sich ausdifferenzieren, etwa in Konfrontationstherapien oder kognitive Verhaltenstherapien. Einen anderen Ansatz verfolgt die Psychoanalyse. Sie sucht die Gründe in der Vergangenheit des Patienten, anstatt das Verhalten zu ändern. Die Idee ist, durch das Hervorheben der Ursachen die Phobien zu bekämpfen.

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