Plötzlich sitzt die Jeans zu eng, der Ring passt nicht mehr über den Finger oder die Schuhe drücken. Wassereinlagerungen, sogenannte Ödeme, führen zu geschwollenen Füßen, dicken Fingern und schweren Beinen. Die Schwellungen betreffen viele Menschen und können unterschiedliche Ursachen haben. Vor allem im Sommer oder bei langer Stehphase leiden Betroffene an dem im Körper angelagerten Wasser in Beinen und Fußknöcheln. Was aber sind Ödeme, wie stellt man sie fest und was hilft?
Mediziner sprechen von Ödemen, wenn sich Flüssigkeit im Gewebe anstaut. Der Name leitet sich aus dem griechischen Wort „Oidema“ ab, was so viel wie „Schwellung“ bedeutet. Geläufig ist zudem die Bezeichnung „Wassersucht“. Die Flüssigkeitsansammlung, die zu einem Ödem führt, geht mit einer deutlich sichtbaren Schwellung einher. Betroffen kann dabei der gesamte Körper sein, zumeist trifft jedoch eine örtliche Schwellung an Beinen, Knöcheln, Fingern und Händen, dem Gesicht oder Bauch auf. Selbst in Organen sind Ödeme möglich.
Die Wassereinlagerungen entstehen dann, wenn es zu einem Überdruck in den Blut- oder Lymphgefäßen kommt. Dieser sorgt dafür, dass in den unteren Gewebsebenen Flüssigkeit austritt und sich anlagert. Grundsätzlich weist ein Ödem auf einen gestörten Flüssigkeitshaushalt hin. Während die Wassereinlagerungen unter normalen Umständen relativ harmlos sind, können Sie jedoch auch auf Erkrankungen wie eine Nierenfunktionsstörung oder eine Herzschwäche hinweisen.
Neben verschiedenen Diagnoseverfahren kann eine Bioimpedanzanalyse Aufschluss über Wassereinlagerungen geben. Das moderne Verfahren bestimmt exakt die Körperzusammensetzung und eignet sich ebenso, um Ernährungsgewohnheiten umzustellen oder einen idealen Trainingsplan zu erstellen.
Die meisten Ödeme sind harmloser Natur und zeigen sich nach langem Stehen oder Sitzen oder sommerlich hohen Temperaturen. Sie können jedoch auch hormonell bedingt sein. Kurz vor dem Eisprung produziert der Körper vermehrt das Hormon Östrogen. In dem Zug kann es zu Wassereinlagerungen kommen. In den Wechseljahren können solche hormonellen Ödeme aufgrund eines permanenten Östrogenüberschusses schlechter vom Körper abgebaut werden. Auch Schwangere klagen vornehmlich zum Ende der Schwangerschaft über geschwollene Beine, Füße oder Hände, die mit der Bindegewebsveränderung einhergehen. Salz und Zucker in der Ernährung bindet Wasser, was ebenso Ödeme begünstigt. Gleichermaßen schädlich auf den Wasserhaushalt wirken sich Alkohol und Koffein aus. Bewegungsmangel kann die Bildung von Ödemen verstärken. Im ärgsten Fall stecken hinter solchen Wassereinlagerungen ernst zu nehmende Erkrankungen wie Schilddrüsen-, Nieren- und Herzprobleme. Daher sollten die Ursachen von Ödemen immer mit einem Arzt abgeklärt werden.
Sofern es sich um harmlose Wassereinlagerungen handelt, kann Bewegung in Form von Spaziergängen Abhilfe schaffen. Dadurch wird die Durchblutung sowie der Kreislauf angeregt und die Venen können ihre Aktivität erhöhen. Kneipen mit einem Wechsel aus warmem und kaltem Wassergüssen regt ebenfalls die Durchblutung an. Betroffene sollten daher Wechselduschen in die Tagesroutine integrieren. Um der Bildung von Ödemen vorzubeugen, eignet sich oftmals das präventive Hochlagern von den Beinen. Zudem sollte der Konsum von Salz, Alkohol und Kaffee reduziert werden. Stattdessen gehören auf den Speiseplan kaliumhaltige Lebensmittel wie Fenchel, Reis oder Kartoffel. Brennnesseltee oder grüner Tee helfen dem Körper beim Entwässern.